Natacha Ramsay-Levi ist Chefdesignerin des Modehauses Chloé. In einem Interview mit dem Magazin der Zeit wünscht sie sich eine andere Form des Konsums. "Ich glaube, wir sind alle viel zu besessen vom Neuen. Mein größter Wunsch ist es, dass es weniger Kollektionen gibt. Dass wir den Leuten eine andere Art des Konsumieren zeigen. Es gibt zu viel Abfall, zu viel Gier nach dem immer neuesten Zeug. Ich verstehe das nicht." Die hohe Frequenz erzeuge einen gewaltigen Druck, sei nicht nachhaltig und bedinge schlechte Qualität: "Wir Designer sind ständig unter Druck, deshalb sind die Kollektionen weniger durchdacht, weniger gut produziert. [...] Ständig geht es um neue Produkte, Exklusivität, mehr Produkte, Produkte, Produkte. Das Ergebnis ist sehr viel Müll." Es scheint, als sei die Modebranche ein Opfer der Beschleunigung, die ihrerseits ein Effekt der Medialisierung ist. Aufmerksamkeit bekommt man nur für etwas Neues, Aufregendes, Exklusives. Auf der Jagd nach dem immer neuen Hype fehlt es an Zeit für nachhaltige Produktion und nachhaltigen Konsum. Sich dessen bewusst zu sein, ist der erste Schritt, um dem Aufmerksamkeitsregime zumindest zeitweise zu entkommen. In der Mode, beim Einkaufen, in der Familie.